Die deutsche Volksballade „Es waren zwei Königskinder“ ist eines der schönsten deutschen Volkslieder. Die Geschichte der zwei Königskinder die nicht zueinander finden, ja sich am Ende gar in den Tod stürzen basiert auf de antiken Geschichten von Hero und Leander.
Über die Melodie ist leider wenig bekannt, es gibt auch verschiedene Varianten von denen keine wirklich richtig oder falsch ist. Die heute bekannteste und gebräuchlichste Melodie heben wir hier in C-Dur als Duett für 2 Sopranblockflöten gesetzt. Für Anfänger sind die Noten aber nicht wirklich geeignet. Die erste Stimme setzt einen Tonumfang bis zum notierten a“ voraus.
Die Melodie ist komplexer und „erwachsener“ als die üblichen einfachen Volkslieder und eher mit Liedern wie „Kein schöner Land“ oder „Ich weiß nicht was soll es bedeuten“ auf eine Stufe zu stellen.
Es waren zwei Königskinder Text
Die Ballade hat insgesamt 17 Strophen wobei die Text je nach Herkunft und Alter variieren. Soll heißen es gibt verschiedene Varianten.
- Es waren zwei Königskinder,
die hatten einander so lieb,
sie konnten beisammen nicht kommen, das Wasser war viel zu tief. - Ach Liebster, könntest du schwimmen, so schwimm doch herüber zu mir! Drei Kerzen will ich anzünden, und die soll’n leuchten zu dir.
- Das hört ein falsches Nönnchen
die tat, als wenn sie schlief;
sie tät die Kerzlein auslöschen,
der Jüngling ertrank so tief. - Es war an ein’m Sonntagmorgen,
die Leut waren alle so froh,
nicht so die Königstochter,
ihr Augen saßen ihr zu. - Ach Mutter, herzliebste Mutter,
der Kopf tut mir so weh;
ich möcht so gern spazieren
wohl an die grüne See. - Ach Tochter, herzliebste Tochter,
allein sollst du nicht gehn,
weck auf deine jüngste Schwester,
und die soll mit dir gehn.
- Ach Mutter, herzliebste Mutter,
meine Schwester ist noch ein Kind,
sie pflückt ja all die Blümlein,
die auf Grünheide sind. - Ach Tochter, herzliebste Tochter,
allein sollst du nicht gehn,
weck auf deinen jüngsten Bruder,
und der soll mit dir gehn. - Ach Mutter, herzliebste Mutter,
mein Bruder ist noch ein Kind,
er schießt mir alle Vöglein,
die auf Grünheide sind. - Die Mutter ging nach der Kirche,
die Tochter hielt ihren Gang,
sie ging so lang spazieren,
bis sie den Fischer fand. - Ach Fischer, liebster Fischer,
willst du verdienen groß Lohn,
so wirf dein Netz ins Wasser
und fisch mir den Königssohn. - Er warf das Netz ins Wasser,
es ging bis auf den Grund,
der erste Fisch, den er fischet,
das war sich des Königs Sohn.
- Sie fasst ihn in ihre Arme
und küsst seinen toten Mund.
Ach Mündlein, könntest du sprechen,
so wär mein jung Herz gesund. - Was nahm sie von ihrem Haupte,
eine güldene Königskron.
Sieh da, wohl edler Fischer,
hast dein’ verdienten Lohn. - Was zog sie ab vom Finger,
ein Ringlein von Gold so rot.
Sieh da, wohl edler Fischer,
kauf deinen Kindern Brot. - Sie schwang um sich ihren Mantel
und sprang wohl in die See.
Gut Nacht, mein Vater und Mutter,
ihr seht mich nimmermehr. - Da hört man Glöcklein läuten,
da hört man Jammer und Not,
hier liegen zwei Königskinder,
die sind alle beide tot.
Über das Lied „Es waren zwei Königskinder“
Wie es bei antiken Erzählstoff nun mal so ist gibt es allerhand zu interpretieren. Die Geschichte ist immer wieder Bestandteil im Deutsch Unterricht und gehört zu den klassischen Balladen. Es wurde schon soviel darüber geschrieben und interpretiert das es Unsinn wäre das hier nochmal zu wiederholen. Wir verweisen daher auf die durchaus gute Abhandlungen auf den folgenden Seiten.
Zur Melodie gibt es wie erwähnt nur wenig Informationen. Genaue Herkunft und Entstehungsgeschichte liegen im Dunkeln. In der Regel dreht es sich auch meist um den Text wenn die Sprache auf dieses Lied kommt. Schade, die Melodie ist sehr schön wird aber in den meisten Hörbeispielen im Netz sehr schnell vorgetragen. Eine langsamere Herangehensweise, so um die 80Bpm finden wir wesentlich passender.
Das Lied wird auch unter den Titeln „Die Königskinder“ oder „Es waren 2 Königskinder“ betitelt. Der häufigste Titel ist aber „Es waren zwei Königskinder“.
Es waren zwei Königskinder bei Youtube
Es waren zwei Königskinder – Im Überblick
Titel: Es waren zwei Königskinder (Die Königskinder)
Entstehung: 15. Jahrhundert
Komponist: Unbekannt
Texter: Überliefert und divers variiert nach Ovid und Musaios
Strophen: 17 (mal mehr mal weniger)
Tonart: C-Dur