Freude schöner Götterfunken Noten und Text

Der Text zu „Freude schöner Götterfunken“ oder auch „Ode an die Freude“ stammt aus einem der berühmtesten Gedichte von Friedrich Schiller. „An die Freude“ enstand im Jahr 1785 mit Strophen von denen Beethoven die 1. und 3. Strophe komplett und die 2. und 4. Strophe in Teilen für einen Chorsatz seiner 9. Sinfonie übernahm. Die Musik gehört neben der 5. Sinfonie und dem Klavierstück „Für Elise“ zu den bekanntesten Werken von Beethoven.

Die Noten zu Beethovens „Freude schöner Götterfunken“ finden sich wohl in jeder Instrumentalschule. Je nach Instrument werden verschiedene Tonarten verwandt und auch vereinfachte Fassungen ohne die punktierte Viertelnoten sind nicht unüblich. Das Lied selbst entstammt der 9. Sinfonie von Ludwig van Beethoven und stellt das Hauptthema des letzten Satzes. Weitere Berühmtheit erfuhr das Lied im Jahr 1972 als es vom Europarat zur Hymne Europas erklärt wurde. Die Europäische Gemeinschaft hat die „Ode an die Freude“ wie das Lied auch oft genannt wird, dann 1985 als offizielle Europahymne angenommen. Zu beachten ist, das die Europahymne ohne Text ist. Der Text selbst ist nicht Bestandteil der Hymne, um keine Sprache zu bevorzugen.

Für die Blockflöte ist die Tonart G-Dur am besten für „Freude schöner Götterfunken“ gelegen da es ohne Versetzungszeichen auskommt. Zwar müsste man ein Fis spielen, der Ton kommt im Lied dann aber nicht vor. Das ermöglicht es auch Anfängern die Melodie schnell spielen zu können.

Ludwig van Beehoven - Komponist der Ode an die Freude

Obwohl oder gerade weil es eine sehr einfache Melodie mit kinderliednahen Intervall- und Melodieverlauf ist. Gehört es zu den bekanntesten Werken der klassischen Literatur. Die 9. Sinfonie in d-Moll op. 125 von Beethoven gilt als erste Sinfoniekantate und hatte großen Einfluss auf die weitere Entwicklung der klassischen Musik.

Freude schöner Götterfunken Text

Beethoven verwendete die komplette erste und dritte Strophe sowie Teile aus der zweiten und vierten Strophe.

Freude, schöner Götterfunken,
Tochter aus Elysium,
Wir betreten feuertrunken,
Himmlische, dein Heiligtum!
Deine Zauber binden wieder,
was die Mode streng geteilt.
Alle Menschen werden Brüder,
wo dein sanfter Flügel weilt.

Freude trinken alle Wesen
an den Brüsten der Natur.
Alle Guten, alle Bösen
folgen ihrer Rosenspur.
Küsse gab sie uns und Reben,
einen Freund, geprüft im Tod.
Wollust ward dem Wurm gegeben,
und der Cherub steht vor Gott.

Wem der große Wurf gelungen,
eines Freundes Freund zu sein.
Wer ein holdes Weib errungen,
mische seinen Jubel ein!
Ja, wer auch nur eine Seele
sein nennt auf dem Erdenrund!
Und wer’s nie gekonnt, der stehle
weinend sich aus diesem Bund!

Seid umschlungen, Millionen!
Diesen Kuss der ganzen Welt!
Brüder, überm Sternenzelt
muss ein lieber Vater wohnen.
Ihr stürzt nieder, Millionen?
Ahnest du den Schöpfer, Welt?
Such‘ ihn überm Sternenzelt!
Über Sternen muss er wohnen.

Über das Lied „Freude schöner Götterfunken“

Die Hymne von Schiller wurde bereits von vielen Komponisten vertont. Schon vor Beethoven schuf Franz Schubert bereits ein Werk als Lied für Singstimme und Klavier, allerdings auch schon mit verkürztem Text. Noch früher hat Carl Friedrich Zelter eine Vertonung für gemischten Chor und Begleitung verfasst und diese auch in verschiedenen Besetzungen veröffentlicht.

Weitere Vertonung stammen von namhaften Komponisten wir Ziehrer, Stroope, Reichardt, Tschaikowski und auch Johann Strauss Sohn.

Allerdings konnte keines dieser Werke die Bekanntheit von Beethovens 9. Sinfonie erreichen. Der große Erfolg von Schillers Text hängt also auch eng mit dem Erfolg von Beethovens Sinfonie zusammen.

Namen und Schreibweisen

Bezüglich der Namen herrscht bei diesem Werk einiges an Verwirrung. Es sind verschiedene Namen für das Werk im Umlauf. Das Lied wird in der Regel unter folgenden Titeln geführt.

  • Ode an die Freude
  • Freude schöner Götterfunken
  • An die Freude
  • Europahymne
  • 4. Satz aus der 9. Symphonie von Ludwig van Beethoven

Die gebräuchlichsten Titel sind Freude schöner Götterfunken und Ode an die Freude. Letzterer ist aber eigentlich der Titel von Schillers Gedicht, welches auch oft als An die Freude betitelt wird. Für das Instrumentalwerk wäre eigentlich „Auszug aus dem 4. Satz der 9. Symphonie von Ludwig van Beethoven“ eine richtige Bezeichnung. Freude schöner Götterfunken tut es aber auch und generell weiß ja jeder was gemeint ist.

Intervallverlauf

Im großen und ganzen besteht das Lied nur aus Sekundschritten. Der gesamte Intervallverlauf ist sehr einfach und folgt einer stetigen Wellenbewegung. Lediglich in Takt 9 und 10 wird von der Zählzeit 3 auf 4 eine Terz abwärts gespielt. Der Takt 12 enthält dann noch eine Quinte abwärts und eine große Sexte aufwärts.

Funktion als Europahymne

Wie bereits in der Einleitung erwähnt hat der Europarat das Lied im Jahr 1972 als eigene Hymne angenommen. Die EU hat tat das gleiche mit der Instrumentalversion im Jahr 1985. Der Vorschlag dazu stammt vom Adonnino-Ausschuss. Zur Erstellung der für Europa gültigen „Hymnenfassung“ wurde niemand geringeres als Herbert von Karajan beauftragt. Dieser erstellte eine Version für Solopiano, Blasorchester und eine weitere Version für Sinfonieorchester.

Allerdings halte ich es für problematisch das der Vertrieb dieser Arrangements exklusiv bei einem Verlag liegt. Gerne darf die Ausarbeitung dieses Werkes Geld kosten. Dennoch hätte man, wenn man denn schon so etwas in Auftrag gibt, die Version der Europahymne kostenlos für alle zur Verfügung stellen sollen. Es handelt sich im Endeffekt um das gemeinfreie Lied „Freude schöner Götterfunken“ von Ludwig van Beethoven.

Die offizielle Europahymne hat bisher noch keinen offiziellen Text. Es gibt Bestrebungen dies zu ändern, und auch einige Vorschläge. Wobei man bei der Sprache auf Latein, Englisch oder auch Esperanto setzt. Bisher konnte sich da aber noch nichts wirklich durchsetzen, und es ist generell auch nicht gewollt. Es wird dabei auf die Musik als universelle Sprache gesetzt. Die EU sagt dazu folgendes.

1972 erklärte der Europarat Beethovens „Ode an die Freude“ zu seiner Hymne. 1985 wurde sie von den EU-Staats- und ‑Regierungschefs als offizielle Hymne der Europäischen Union angenommen. Ohne Worte , nur in der universellen Sprache der Musik, bringt sie die europäischen Werte Freiheit, Frieden und Solidarität zum Ausdruck.

Europäische Union

Dennoch möchten wir hier einmal die verschiedene Versionen vorstellen.

Textvorschläge zur Europahymne

Latein (Dr. Peter Roland)

Est Europa nunc unita
et unita maneat;
una in diversitate
pacem mundi augeat.

Semper regant in Europa
fides et iustitia
et libertas populorum
in maiore patria.

Cives, floreat Europa,
opus magnum vocat vos.
Stellae signa sunt in caelo
aureae, quae iungant nos.

Quelle: Hymnus Europae

Esperanto (Umberto Broccatelli)

Kantu kune amikaro,
ni la ĝojon festas nur,
nek rivero nek montaro
plu landlimoj estas nun.

Ho Eŭropo, hejmo nia,
tro daŭradis la divid‘,
Nun brilegu belo via,
ĉiu estas via id‘.

Via flago kunfratigas
homojn post milita temp‘,
Via leĝo nun kunigas
civitanojn en konsent‘.

De l‘ Malnova Kontinento,
ĵus ekstaris la popol‘,
gvidas ĝin tre nova sento,
kaj kuniga forta vol‘.

Sub la ŝildo de la juro,
ni vivados en konkord‘
Tio estas nia ĵuro:
unu land‘ kaj unu sort‘.

Jen ekzemplo por la mondo,
jen direkto, jen la voj‘.
Tuthomara granda rondo,
en la paco, en la ĝoj‘.

Quelle: Esperanto in Deutschland

Ob es einen europaweiten Text zu „Freude schöner Götterfunken“ benötigt weiß ich nicht, ich bezweifle eine Sinnhaftigkeit des ganzen, und denke das jeder Staat seinen eigenen Text haben sollte. Das Land in dem es aufgeführt wird sollte dann auch den Text stellen.

Das gesamte Gedicht „An die Freude“ von Friedrich Schiller

Freude schöner Götterfunken,
Tochter aus Elisium,
Wir betreten feuertrunken
Himmlische, dein Heiligthum.
Deine Zauber binden wieder,
was der Mode Schwerd getheilt;
Bettler werden Fürstenbrüder,
wo dein sanfter Flügel weilt.

C h o r.
Seid umschlungen Millionen!
Diesen Kuß der ganzen Welt!
Brüder – überm Sternenzelt
muß ein lieber Vater wohnen.

Wem der große Wurf gelungen,
eines Freundes Freund zu seyn;
wer ein holdes Weib errungen,
mische seinen Jubel ein!
Ja – wer auch nur e i n e Seele
s e i n nennt auf dem Erdenrund!
Und wer’s nie gekonnt, der stehle
weinend sich aus diesem Bund!

C h o r.
Was den großen Ring bewohnet
huldige der Simpathie!
Zu den Sternen leitet sie,
Wo der U n b e k a n n t e tronet.

Freude trinken alle Wesen
an den Brüsten der Natur,
Alle Guten, alle Bösen
folgen ihrer Rosenspur.
Küße gab sie u n s und R e b e n ,
einen Freund, geprüft im Tod.
Wollust ward dem Wurm gegeben,
und der Cherub steht vor Gott.

C h o r.
Ihr stürzt nieder, Millionen?
Ahndest du den Schöpfer, Welt?
Such’ ihn überm Sternenzelt,
über Sternen muß er wohnen.

Freude heißt die starke Feder
in der ewigen Natur.
Freude, Freude treibt die Räder
in der großen Weltenuhr.
Blumen lockt sie aus den Keimen,
Sonnen aus dem Firmament,
Sphären rollt sie in den Räumen,
die des Sehers Rohr nicht kennt!

C h o r
Froh, wie seine Sonnen fliegen,
durch des Himmels prächtgen Plan,
Laufet Brüder eure Bahn,
freudig wie ein Held zum siegen.

Aus der Wahrheit Feuerspiegel
lächelt s i e den Forscher an.
Zu der Tugend steilem Hügel
leitet sie des Dulders Bahn.
Auf des Glaubens Sonnenberge
sieht man ihre Fahnen wehn,
Durch den Riß gesprengter Särge
s i e im Chor der Engel stehn.

C h o r
Duldet mutig Millionen!
Duldet für die beßre Welt!
Droben überm Sternenzelt
wird ein großer Gott belohnen.

Göttern kann man nicht vergelten,
schön ists ihnen gleich zu seyn.
Gram und Armut soll sich melden
mit den Frohen sich erfreun.
Groll und Rache sei vergessen,
unserm Todfeind sei verziehn.
Keine Thräne soll ihn pressen,
keine Reue nage ihn.

C h o r
Unser Schuldbuch sei vernichtet!
ausgesöhnt die ganze Welt!
Brüder – überm Sternenzelt
richtet Gott wie wir gerichtet.

Freude sprudelt in Pokalen,
in der Traube goldnem Blut
trinken Sanftmut Kannibalen,
Die Verzweiflung Heldenmut – –
Brüder fliegt von euren Sitzen,
wenn der volle Römer kraißt,
Laßt den Schaum zum Himmel sprützen:
Dieses Glas dem guten Geist.

C h o r
Den der Sterne Wirbel loben,
den des Seraphs Hymne preist,
Dieses Glas dem guten Geist,
überm Sternenzelt dort oben!

Festen Mut in schwerem Leiden,
Hülfe, wo die Unschuld weint,
Ewigkeit geschwornen Eiden,
Wahrheit gegen Freund und Feind,
Männerstolz vor Königstronen, –
Brüder, gält’ es Gut und Blut –
Dem Verdienste seine Kronen,
Untergang der Lügenbrut!

C h o r
Schließt den heilgen Zirkel dichter,
schwört bei diesem goldnen Wein:
Dem Gelübde treu zu sein,
schwört es bei dem Sternenrichter!

Rettung von Tirannenketten,
Großmut auch dem Bösewicht,
Hoffnung auf den Sterbebetten,
Gnade auf dem Hochgericht!
Auch die Toden sollen leben!
Brüder trinkt und stimmet ein,
Allen Sündern soll vergeben,
und die Hölle nicht mehr seyn.

C h o r
Eine heitre Abschiedsstunde!
süßen Schlaf im Leichentuch!
Brüder – einen sanften Spruch
Aus des Todtenrichters Munde!

Beethovens 9. Sinfonie

Die 9. Sinfonie ist die letzte von Beethoven vollendete Sinfonie. Die Sinfonie gehört zu den populärsten Werken der klassischen Musik was zu Großteil an der weiten Verbreitung des Hauptthemas als Europahymne liegt. Es war allerdings nicht seine letzte Sinfonie. Die 10. Sinfonie hat er nicht mehr beenden können, sie wurde im Jahr 2021 mit Hilfe von künstlicher Intelligenz fertiggestellt und vom Beethoven Orchester Bonn uraufgeführt.

Die Sinfonie sprengte mit einer Aufführungsdauer von ca. 70 Minuten, deutlich den Rahmen der damals üblichen Spiellänge von Sinfonien. Sie ebnete den Boden für weitere abendfüllende Sinfonien späterer Komponisten wie Bruckner oder Mahler.

Die Sinfonie entstand in engem Zusammenhang mit Schillers Gedicht, Beethoven beschäftigte sich schon sehr früh mit der Vertonung von „An die Freude“, dies ist aus Briefen von Bartholomäus Fischenich zu entnehmen, der bereits 1793 über Beethovens Vorhaben berichtete. Erste Skizzen zur 9. Sinfonie sind aber erst seit 1815 belegt, ein Großteil der Musik entstand in den Jahren 1821 bis 1823 in Baden bei Wien. Vollendet wurde das Werk dann 1824 in seiner Wohnung in Wien. Bemerkenswert ist das die Entscheidung für den großen Chor erst sehr spät im Jahr 1823 fiel. Denn gerade dieser Teil ist doch sehr prägnant und bildet das eindrucksvolle Finale der Sinfonie. Man sollte meinen das darauf hingearbeitet wurde, aber anscheinend hatte Beethoven erst noch anderes im Sinn.

Videos zur Ode an die Freude

Freude schöner Götterfunken – Im Überblick

Titel: Freude schöner Götterfunken (Europahymne/Ode to Joy)
Entstehung: 1785
Komponist: Ludwig von Beethoven
Texter: Friedrich Schiller
Strophen: 4 bei Beethoven (9 bei Schiller)
Tonart: G-Dur

Freude schöner Götterfunken Noten

Unser Duett für die Ode an die Freude haben wir in G-Dur ausgeführt. In der Regel ist die erste Stimme einfach auf der Blockflöte zu spielen als die zweite. Hier hat man ein bisschen Spielraum beim verteilen der Stimmen.

Freude schöner Götterfunken Noten PDF

Freude schöner Götterfunken – MP3

So klingt es

Weitere Noten zur Europahymne

In G-Dur

In G-Dur ist die Ode an die Freude, für die Blockflöte am einfachsten gelegen. Zwar ist in G-Dur ein Fis enthalten, dieses kommt in der Melodie aber nicht vor.

Freude schöner Götterfunken Noten in G-Dur
Freude schöner Götterfunke in G-Dur

In F-Dur

Wer das b auf der Blockflöte beherrscht kann auch die sehr bequeme Version in F-Dur von „Freude schöner Götterfunken“ probieren, eigentlich meine Lieblingsvariante.

Freude schöner Götterfunken in F-Dur
Freude schöner Götterfunken in F-Dur

In C-Dur

Auch in C-Dur ist eine sehr einfache Variante möglich, erfordert aber eine Oktavierung des tiefen g’s im Mittelteil der Melodie, was nicht so schön klingt, aber für Anfänger okay ist.

Bearbeitete Variante in C-Dur

Wie man sieht spielt sich die Melodie in einem sehr kleinen Tonraum von 5 Tönen ab. Nimmt man den Quintsprung am Ende des Mittelteils heraus bzw. oktaviert diesen nach oben, so ist das Lied von der Melodie her einfacher als „Alle meine Entchen„.

Freude Schöner Götterfunken Noten in allen Tonarten (Dur)

Wer besonders fleißig ist kann Freude schöner Götterfunken auch in anderen Tonarten probieren. Immer wieder eine gute Übung nicht nur für die Blockflöte. Trompete, Klarinette, Posaune, Geige usw. Hier ist für jeden was dabei.

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