Eigentlich heißt es ja „Guten Abend, gut‘ Nacht“, die meisten sagen dennoch „Guten Abend gute Nacht“. Im englischen Sprachraum spricht man von „Brahms Lullaby“. Gemeint ist immer das gleiche, und mit Schlaf Kindlein Schlaf, eines der wohl bekanntesten und berühmtesten Schlaf- und Wiegenlieder Deutschlands. So berühmt das es sogar einen englischen Text gibt der auf der ganzen Welt die Kindlein zum Schlafen bringt.
Für unser Blockflötenduett haben wir die Tonart C.Dur gewählt, dadurch ergeben sich allerdings einige Dopplungen in der zweiten Stimme. Dafür kann es aber auch von nicht ganz soweit fortgeschrittenen Flötisten und Flötistinnen gespielt werden.
„Guten Abend, gut‘ Nacht“ – Steckbrief
Titel: Guten Abend, gut‘ Nacht (Wiegenlied)
Entstehung: Musik 1868 Text ca. 1848
Komponist: Johannes Brahms
Texter: 1. Strophe Volksweise, 2. Strophe Georg Scherer
Strophen: 2 (im englischen 3 Strophen)
Tonart: C-Dur (Im Original Es-Dur)
Inhaltsverzeichnis
Noten zu „Guten Abend gute Nacht“
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Text zum Lied „Guten Abend gute Nacht“
Guten Abend, gut’ Nacht,
mit Rosen bedacht,
mit Näglein besteckt,
schlupf unter die Deck’:
Morgen früh, wenn Gott will,
wirst du wieder geweckt.
Guten Abend, gut’ Nacht,
von Englein bewacht,
die zeigen im Traum
dir Christkindleins Baum.
Schlaf nun selig und süß,
schau im Traum ’s Paradies.
Englischer Text
Die
Lullaby, and good night, with pink roses bedight
With lilies o’er spread, is my baby’s sweet head
Lay thee down now, and rest, may thy slumber be blessed!
Lay thee down now, and rest, may thy slumber be blessed!
Lullaby, and good night, your mother’s delight
Shining angels beside my darling abide
Soft and warm is your bed, close your eyes and rest your head
Soft and warm is your bed, close your eyes and rest your head
Sleepyhead, close your eyes. mother’s right here beside you
I’ll protect you from harm, you will wake in my arms
Guardian angels are near, so sleep on, with no fear
Guardian angels are near, so sleep on, with no fear
Über das Lied „Gute Abend gut‘ Nacht“
Die Geschichte zu diesem Lied ist schon recht kompliziert und trotz stärker Bemühungen, ist die Entstehung und die Zusammenführung von Text und Melodie nur schwer nach zu vollziehen. An der gesamten Entwicklung zum uns heute bekannten Schlaflied sind mehrere Personen, Melodien und Textfassungen beteiligt.
Musikalische Grundlage ist der österreichische Ländler „’s is anderscht“ den Brahms von der Wienerin „Bertha Porubsky“. Dies gilt als gesichert da Brahms in den ersten Takten seines Wiegenliedes die Klavierbegleitung fast notengetreu „zitiert“. Auch der weitere harmonische Verlauf ist identisch. Die Melodiestimme ist jedoch komplett anders. Erschienen ist die erste Fassung, in einer Liedersammlung für eine Stimme, schon im Entstehungsjahr 1868. Es war das 4. von Fünf Liedern in dieser Sammlung die im Simrock Verlag herausgegeben wurde.
Diese Fassung enthielt nur eine Textstrophe. Brahms wurde erst später auf die bereits existierende zweite Strophe von Georg Scherer aufmerksam und bat seinen Verleger, Fritz Simrock, diese zu ergänzen. Die Veröffentlichung der gesamten Fassung verzögerte sich allerding noch eine Weile da der Urtext von Scherer nicht so gut zur Melodie passte. Erst nach einer Modifizierung durch Brahms selbst im Jahr 1873, erschien dann die endgültige Fassung im Folgejahr.
Die ersten Fassungen enthielten allerdings noch keinen Hinweis auf das Mitwirken von Georg Scherer, erst durch Brahms Hinweise an den Verleger wurde das Mitwirken Scherers in die folgenden Ausgaben aufgenommen.
Die Textdeutung erschließt sich heute nicht mehr so deutlich wie im späten Mittelalter. Warum mit Rosen bedacht und warum um alles in der Welt schmeißen wir dem Kind Nägel (Näglein) ins Bett? Das grenzt ja schon fast an Misshandlung. Die Rosen liegen aber nicht im Bett sondern sind ein Sinnbild für ein schützendes Dach, und mit Näglein sind Gewürznelken gemeint, diese bieten einen weiteren Schutz gegen Ungeziefer und Krankheiten. Wunderhorn-Forscher Heinz Röllecke sieht das Lied auch gänzlich falsch als Kinderlied eingeordnet, vielmehr handelt es sich seinen Nachforschungen zu Folge um ein Liebeslied, da sich die Besorgnis und der Wunsch die besungene Person zu schützen auf einen geliebten Menschen bezieht.
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